[TEST] DIRT 5 - Das Rennspiel des Jahres 2020?

[TEST] DIRT 5 - Das Rennspiel des Jahres 2020?

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Codemasters hat mit 2020 wohl eines der besten Jahre ausgesucht um mit einem neuen DiRT Teil aufzutrumpfen, immerhin sah das Jahr bisher keine sonderlich herausragenden Rennspiele, von F1 2020 mal abgesehen, welches aber nicht ganz den Massenmarkt treffen dürfte, wie ein Arcade Racer in Form von DiRT 5. Die Frage, die sich nun aber stellt ist, taugt DiRT 5 auch etwas? Das wollen wir jetzt herausfinden. Legen wir Los!

Mit DiRT 5 bringt uns Codemaster auf jeden Fall schon mal das farbenfroheste DiRT aller Zeiten. Die Vielfalt an Farben und Effekten, gerade bei Nacht ist schon herrlich. Wenn die Nordlichter über einen scheinen und man sich durch schwer ersichtliche Rennstrecken leiten muss, jeder Stolperfalle ausweichend, die einem den Sieg kosten kann, während das Scheinwerferlicht der Gegner schon bedrohlich näherkommt. Dazu treibt uns die Musik voran, die Beats pushen unser Gaspedal, pushen uns über die letzten Meter ins Ziel. In solchen Momenten erlebt man das Beste was DiRT 5 zu bieten hat, wenn alles ineinandergreift. Aber fangen wir vorne an, und zwar bei der Karriere.

Die Karriere umfasst 5 Kapitel, wo am Ende eines jeden Kapitels ein Main Event wartet. Auf den Weg dorthin, der meist von 6-8 Rennen gepflastert ist, die ihr definitiv meistern müsst, habt ihr oft eine Auswahl aus unterschiedlichen Renntypen. Die Vielfalt kann sich dabei wirklich sehen lassen und das nicht nur bei dem Renntyp, sondern auch der Rennstrecke und der Witterung, die beim jeweiligen Rennen auf euch warten. Jede Rennstrecke hat so ihre Tücken, egal ob vereist, zugeschneit, hügelig, Schotter und und und. Die Vielfalt ist grandios und wenn eine anspruchsvolle Strecke auch noch auf das passende Wetter und Tageszeit trifft, kommt eine immense Stimmung auf.

Wie bereits erwähnt ist die Karriere in mehrere Kapitel unterteilt und um voranzuschreiten müsst ihr die Main Events meistern. Um diese überhaupt freizuschalten braucht ihr eine Gewisse Punktzahl. Pro Rennstrecke könnt ihr euch drei Punkte sichern. Dazu, wie so oft in Rennspielen, reicht es aus den ersten Platz zu belegen. Als weitere Belohnungen steigt ihr natürlich im Level auf, bekommt Rufpunkte für erledigte Sonderziele, Geldbelohnungen dürfen natürlich auch nicht fehlen und besondere Designs und ähnliche Freischaltungen. Wenn ihr in jedem der Pflichtrennen zum Main Event stets den ersten Platz belegt, dann braucht ihr nie ein zusätzliches Rennen fahren. Die Punkte reichen dann vollkommen aus um das Main Event freizuschalten und das nächste Kapitel zu erreichen.

Je nachdem wie gut ihr seid, ist die Karriere einigen Stunden erledigt. Das besondere hier ist aber, dass ihr die Karriere im 4er Splitscreen bestreiten könnt. Auch wenn aktuell vielleicht nicht die beste Zeit ist um lokal mit vier Freunden zusammen eine Couch zu teilen, aber die Option an sich ist gern gesehen und eine Seltenheit bei heutigen Rennspielen.

Wer alle Kapitel erledigt hat und noch nicht genug Racing bekommen hat, der kann auch die Alternativrennen angehen und alle 125! Rennen bestreiten. Natürlich werden die drei Punkte pro Rennen dann Pflicht als Ziel! Wer wirklich jedes verfügbare Rennen mitnehmen will, der dürfte über 10 Stunden damit beschäftigt sein, dauert ein Rennen im Schnitt 4-5 Minuten. Manche Rennen müsst ihr sicherlich mehrfach bestreiten, besonders wenn ihr nicht ganz erfahren seid oder das falsche Fahrzeug gewählt habt.

Die Karriere bei DiRT 5 hat nämlich auch so ihre Problemchen, gerade wenn es um die KI geht und die Fahrzeugauswahl. An sich soll ein System aus Buchstaben euch helfen zu zeigen welches Auto welche Vorzüge mit sich bringt. D.h. ihr habt auf der einen Seite die Leistung und auf der anderen Seite das Handling des jeweiligen Fahrzeugs. Die Topwertung, die man finden kann ist ein S. Danach folgt ein A, B, usw. Nicht immer sind S Fahrzeuge die besten, die man wählen kann. Hat man z.B. ein Schnee- oder ein Eisrennen und wählt stur nach den Wertungen mit S, dann kann es sein, dass man am Ende das schlechteste Fahrzeug für die jeweilige Strecke gewählt hat. Die Wertung bezieht nämlich nicht mit ein, wie geeignet das Fahrzeug für das jeweilige Event ist. Dafür muss man noch auf andere Werte achten wie 4WD, FWD und RWD, sprich, bekommt ihr euren Speed über alle Räder, nur vorne oder nur hinten. Gerade in Eisrennen, bzw. Schneerennen will man lieber 4WD Fahrzeuge auswählen, auch wenn sie keine S Bewertungen haben sollten. Ansonsten wird das Rennen zur reinen Rutschpartie und ihr werdet es sehr schwer haben. Für alte Hasen bei Rennspielen ist das Wissen natürlich ein Klacks. Die wissen ganz genau welches Typ Fahrzeug sie für bestimmte Rennen brauchen, welcher Drehmoment entscheidend ist, etc. Für Neulinge, die sich durch das Arcade Versprechen von DiRT 5 angezogen fühlen, wird es aber manchmal etwas verwirrend und man findet vermutlich erst während oder sogar erst nach dem Rennen heraus, welches Fahrzeug man wohl eher nehmen sollte. Denn nicht immer sind die kostenlosen Fahrzeuge überhaupt eine Wahl wert. D.h. Geld ausgeben ist bei bestimmten Rennen einfach Pflicht, sofern man Erster werden möchte.

Kommen wir nun aber zur KI, diese hat Codemasters auf dem Schirm und weiß bereits, dass diese noch nicht ganz perfekt ist. Wenn man auf mittlerer Schwierigkeit spielt, dann dürften die meisten Rennen ein lockerer Sieg werden mit bis zu 20 Sekunden Vorsprung. Das kann für einige auf Dauer sicherlich langweilig werden. Daher gibt es noch zwei weitere Stufen und zwar schwer, sowie sehr schwer. Bei denen werden die Rennen auf jeden Fall deutlich schwerer und ein so großer Vorsprung wie auf der mittleren Schwierigkeit, wird nur selten bis nie erreicht, zumal es manchmal einem so vorkommt als würde etwas gecheatet auf der Seite der KI. Aber gut, man möchte es schließlich auch schwerer haben und da muss die KI nun mal manchmal einfach besser sein als es vielleicht möglich ist, um es spannend zu halten. Immerhin und das muss man hier einfach hervorheben, gibt es keine lästige Gummiband KI, die kurz vorm Ende aus dem Nichts mit einem Megaboost auftaucht. Wenn ihr ein Rennen perfekt fahrt, dann habt ihr euch den Vorsprung verdient, den ihr euch erarbeitet habt. Grüße gehen raus an die Need for Speed Reihe.

Doch abseits der Schwierigkeit der KI verhält sich diese meist auch sehr aggressiv. Besonders belustigend ist es, wenn man von AJ, im englischen gesprochen von Troy Baker, euch darauf hinweist, dass euer Fahrstil doch sehr aggressiv sei und man sich keinen guten Ruf damit erarbeitet, wenn man im gleichen Rennen direkt am Anfang von seinen Mitstreitern wortwörtlich von der Strecke, gegen einen Stein oder Verkehrsschild gedrängt wird und dann nicht schnell genug wegkommt, weil beim Versuch zurückzusetzen man noch mehr Kollisionen verursacht oder sogar warten darf bis das komplette Gegnerfeld an einem vorbeigefahren ist. Eine Aufholjagd wird dann besonders schwer, da man sich dann wirklich durchbeißen und aggressiver fahren muss, um auf den ersten Platz zu kommen. Denn die Gegner sind unberechenbar, wie die Strecke selbst und kennen kein Pardon. Entsprechend, wie eingangs erwähnt, lustig ist es, wenn man von AJ auf seinen Fahrstil angesprochen wird.

Hier hätte man sich bei DiRT 5 definitiv mehr an Spielen wie Forza Horizon 4 orientieren sollen und eine Rückspulfunktion einführen sollen. Denn es gibt nichts Ärgerliches als in der letzten Runde an einem Verkehrschild oder anderen Streckenobjekt hängen zu bleiben und dann das komplette Gegnerfeld an einem vorbeirasen zu sehen. Das holt man dann definitiv nicht mehr ein und darf das komplette Rennen neustarten. Die Chance einen der riesigen Frustfaktoren zu erledigen, wurde leider nicht genutzt.

Wenn man aber auf diese kleinen Ecken besonders aufpasst und solche Frustfaktoren komplett meidet, kommt wieder ein Racingerlebnis auf, wie man es seit Forza Horizon 4 nicht mehr erlebt hat, bei einem Arcade Racer. Denn DiRT 5 kann verdammt viel Spaß machen und durch die abwechslungsreichen Rennen, die man sich zu einem gewissen Grad selbst aussuchen kann, bleibt das Spiels stets unterhaltsam. Die Kommentare zwischendurch lockern das ganze nochmal ordentlich auf und ich kann hier jedem nur empfehlen das Spiel auf Englisch zu spielen, damit Talente wie Nolan North und Troy Baker nicht untergehen, denn ganz ehrlich, die deutsche Vertonung ist zwar gut, aber auf keinem Troy und Nolan Niveau. Daher auf Englisch umstellen und den Stimmen von AJ und Bruno lauschen.

Neben den 125 Rennen im Karrieremodus könnt ihr auch weitere Rennen, so genannte Throwdown Rennen, freischalten und diese stellen eine besondere Herausforderung dar, immerhin geht es dann in Rennen gegen ausgewählte Rivalen um Alles.

Was darf bei einem DiRT 5 Spiel auch nicht fehlen? Die Sponsoren und da wartet wieder etliche auf euch und meist sehr bekannte Sponsoren wie z.B. AMD, Monster Energy, Michelin, usw. Jeder Sponsor stellt eigene Herausforderungen an euch, die ihr während der Rennen erreichen könnt, um weitere Boni freizuschalten. Es lohnt sich also den richtigen Sponsor für einen ausfindig zu machen um die passenden Boni zu bekommen, bzw. Herausforderungen zu erhalten, die einem eher passen.

Wenn ihr mit dem Karriere Modus durch seid und jedes Rennen was euch vor die Füße geschmissen wurde, abgeschlossen habt, dann wartet noch der Multiplayer auf euch und der Playground. Im Multiplayer bekommt man die übliche Kost geboten. Die Auswahl an Events ist ordentlich und sollte euch einige Zeit bei Laune halten. Ich für meinen Teil spiele Rennspiele lieber Offline und race gegen KI Gegner, die sind zwar auch nicht sonderlich zimperlich, aber Online ist es meist deutlich schlimmer. Wobei bei bestimmten Events, das definitiv gewünscht ist.

Das Highlight, wie ich finde, sind hier aber definitiv die Playgrounds, wo ihr eure eigenen kleinen Rennstrecken basteln könnt. Es erinnert an ein Super Mario Maker nur eben für Rennstrecken. D.h. ihr habt drei Areale zur Auswahl, die unterschiedliche Größen besitzen und könnt dann eure Rennstrecke basteln mit vorgefertigten Objekten, die es zu platzieren gilt. Während des Tests haben sich bereits einige daran ausgetobt und ein paar sehr coole Strecken erstellt, egal ob herausfordernd oder einfach nur auf Spaß ausgelegt. Wenn Codemasters hier noch weitere Objekte und damit Möglichkeiten bietet, wird DiRT 5 nie die interessanten Rennstrecken ausgehen.

Kommen wir zuletzt aber noch auf einige Probleme zu sprechen, die auch mit dem Day One Patch leider nicht behoben wurden. Grafisch macht DiRT 5 eine gute Figur, wenn es auch nicht mit der Topklasse mithalten kann, aber es ist recht nah dran. Das Problem dabei ist, dass die Nähe natürlich nur im Grafikmodus und nicht im Leistungsmodus erreicht wird. D.h. wer auf hohe FPS verzichten kann, der bekommt ein hübscheres DIRT 5 geboten, jedoch gab es gerade auf der Xbox One X noch Tearing bei bestimmten Rennen und bei der Karriere bei der Auswahl der Rennen, besonders wenn man schnell hin und her switcht. In Rennen kam es ab und an vor, dass im oberen Bildschirmbereich Tearing auftrat, das stört im eigentlichen Rennen eher selten, fällt aber ins Auge. Mit dem Day One Patch wurde es zwar etwas gemindert, ist aber hier und da immer noch zu finden.

Ein anderes Problem ist das Headset. Wenn ihr mit Headset spielen wollt, dann dürftet ihr auf Probleme beim Ton stoßen, sofern euer Headset nicht per optischen Kabel angeschlossen ist. D.h. betreibt ihr euer Headset über den Xbox Controller oder durch eine direkte Verbindung mit der Konsole, so kann es zu Problemen beim Ton kommen. D.h. ihr hört z.B. keine Musik mehr oder die Sprecher selbst. Man bekommt dann nur den Sound der Rennwagen zu hören und den will man absolut nicht missen, da das Sound Design einfach fantastisch ist! Außerdem hört man ab und an noch Hintergrundgeräusche auf den Rennstrecken. Dabei ist es egal welche Einstellungen ihr vornehmt. Die einzige Möglichkeit um wenigstens die Sprecher noch zu hören war in den Xbox Einstellungen den Sound auf Stereo unkomprimiert umzustellen. Wenn ihr Dolby Atmos, DTS:X oder Windows Sonic aktiviert habt, kann es sein, dass ihr die Sprecher und die Musik nicht wahrnehmen werdet. Ich bin zwar zuversichtlich, dass Codemasters das Problem noch beheben wird, aber zum jetzigen Zeitpunkt ist es nicht der Fall und das ist schade, denn wie gesagt, das Sounddesign ist fantastisch.

Fazit:

Insgesamt kann mich DiRT 5 in vielen Aspekten überzeugen, hat aber noch ein paar Probleme auszumerzen und die ein oder andere Chance daraus ein perfektes Rennspiel für mich zu machen, wurde leider vertan. Gerade der Karrieremodus bräuchte noch etwas mehr eine persönliche Note, immerhin soll das meine Karriere sein. Wie man sowas erreicht, zeigt Forza Horizon 4 sehr gut. Die Grafik ist teils sehr wunderschön in Szene gesetzt und das Sounddesign ist fantastisch. Die Rennviefalt verdammt abwechslungsreich und etliche stimmungsvolle Strecken sind vorhanden. Die KI ist teils zu aggressiv und auf bestimmten Stufen zu einfach. Dazu gibt es noch einige Probleme, die DiRT 5 derzeit noch plagen, zumindest auf der Xbox One X, wie z.B. Tearing. Andere Plattformen wurden nicht getestet. Aber selbst mit den kleinen Problemen, die es aktuell gibt, kann man DiRT 5 empfehlen. Arcade Freunde werden definitiv auf ihre Kosten kommen und dank Smart Delivery auch auf der Next-Gen, solltet ihr euch eine Xbox Series S|X oder PS5 ergattern können.

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